Im Aquarium

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Samstag, 11. September 2021

"Fake News"-Vorwürfe 1931

 

Und wieder hat mich eine Parallele zwischen Geschehnissen in der Weimarer Republik und heute gegruselt. Ähnlichkeiten jener Zeit, als die Demokratie bereits ausgehöhlt war und ihrem Ende entgegenging, mit dem derzeitigen Krieg der Eliten gegen angebliche Falschnachrichten sind leider nicht zufällig, sondern naheliegend.

 

 

Erwin Eckert und Emil Fuchs, zwei Pfarrer, der eine Kommunist, der andere Sozialdemokrat, die aus ihrer Sicht das politische Geschehen der letzten Weimarer Jahre kommentierten, berichteten Ende 1931, dass Wehrminister Groener eine Verordnung erließ, nach welchen Gesichtspunkten Presseverbote auszusprechen sind. Eine Zeitung muss danach verboten werden, wenn sie „die öffentliche Sicherheit und Ordnung gefährdet“. Eine solche Gefährdung geschehe durch: „Falsche Nachrichten, die geeignet sind, die Bevölkerung in Erregung zu versetzen“. Dasselbe gilt für alarmierende Schlagzeilen, die die von der Regierung getroffenen Maßnahmen empfindlich durchkreuzen.

 

 

Quelle: Erwin Eckert & Emil Fuchs: Blick in den Abgrund. Das Ende der Weimarer Republik im Spiegel zeitgenössischer Berichte und Interpretationen (Pahl-Rugenstein, Bonn 2002)

 

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Gunnar