Im Aquarium

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Montag, 17. Juni 2019

Der Wandel des linken Selbstverständnisses


Ich habe nie viel von Links/Rechts-Schubladen gehalten, die verführen nur dazu, das eigene Lager als gut und den politischen Gegner als böse zu etikettieren. Für Linke ist derzeit jeder, der nicht ihrer Meinung ist, ein Nazi. Für Rechte sind Linke schuld an allem, was heutzutage schief läuft. In beiden Fällen werden Andersdenkende diskreditiert und Parolen als Ausrede vorgeschoben, um notwendige Debatten zu ignorieren. Mich hingegen interessiert nicht Gesinnungspolitik, sondern ob jemand etwas zu sagen hat und seine Meinung begründen kann. Ich möchte mich mit Argumenten auseinandersetzen, nicht mit Befindlichkeiten.

Und was ist eigentlich so schwer daran, das Prinzip „Teile und herrsche“ zu begreifen? Was ist so schwer daran zu sehen, dass man mit einem sinn- und substanzlosen Schwarzweiß-Denken, mit Frauen gegen Männer, Schwarzen gegen Weiße, Jungen gegen Alte oder eben Linken gegen Rechte genau denen in die Hände spielt, die vom desolaten Zustand der Welt profitieren?