Am kommenden Mittwoch findet im Bundestag eine Debatte zum Thema
"Geschlechtergerecht aus der Corona-Krise" statt. Im Folgenden eine Dokumentation
all jener Fakten, die dort aller Erfahrung nach nicht zur Sprache kommen
werden.
Feminismus ist eine Luxusideologie. Das wird deutlich, sobald echte
Probleme auftreten und Pseudoprobleme in den Hintergrund drängen. Mit Auftreten
des Coronavirus sehen Feministinnen ihren gewohnten Status an der Spitze der
Opferolympiade gefährdet und versuchen seither, unterstützt von den Leitmedien,
gegenzusteuern. Dabei bedienen sie sich folgender Strategien:
1a. Frauen sind die
eigentlichen Opfer (Teil I)
Die UN Women behaupten:
„Weniger Frauen als Männer erhalten die notwendigen Informationen zur
Vorbereitung auf COVID-19“. Und: „Obwohl Infektionsraten und Morbiditätsdaten
zeigen, dass Männer eher an dem COVID-19-Virus erkranken und daran sterben,
fallen die emotionalen Auswirkungen der Pandemie in den meisten Ländern
unverhältnismäßig stark auf die Schultern der Frauen. Die Zunahme unbezahlter
Pflege- und Hausarbeit, der Verlust von Arbeitsplätzen und Einkommen sowie die
Auswirkungen des Lockdown auf geschlechtsspezifische Gewalt gehören zu den
Faktoren, die zu höheren Stress- und Angstraten bei Frauen beitragen können“.
Auch Mareike Andert von der Taz will
uns weismachen: „Besonders für Frauen bedeutet das Büro zu Hause oft eine
stärkere Doppelbelastung“.
Ebenso Franziska Giffey
im Vorwärts: „Frauen halten den Laden
am Laufen (...). Die Corona-Pandemie wirkt an vielen Stellen wie ein
Brennglas. Sie zeigt mit aller Deutlichkeit, wo es überall auf Frauen ankommt –
und an welchen Stellen Politik künftig ansetzen muss, um sie besser zu
unterstützen“,
vor allem natürlich die „Alleinerziehenden“ und gefolgt, wie immer, von der
Forderung nach mehr Geld für Frauen. Darin findet sich der Satz: „Denn
nur wenn Sorgearbeit gerecht zwischen Männern und Frauen verteilt ist, haben
Frauen die gleichen Chancen auf berufliche Selbstverwirklichung wie Männer“,
als hätten die meisten Männer die Möglichkeit, sich eine Arbeit unter dem
Gesichtspunkt der Selbstverwirklichung auszusuchen. Natürlich darf auch das Gunda-Werner-Institut der Heinrich-Böll-Stiftung in Gestalt von
Thomas Gesterkamp nicht fehlen: „Millionen Eltern, überwiegend Mütter, wurden
über Nacht zu Heimlehrkräften. Auch viele Väter arbeiten von zu Hause aus, sie
sind aber weniger engagiert in der Care-Arbeit. (...) Denn wie in der Vergangenheit
sind es vorwiegend die Mütter, die zu Hause die Care-Arbeit leisten“.
Das Märchen von der überwiegend von Frauen geleisteten Care-Arbeit ist
ein Klassiker der feministischen Ideologie, der dadurch allerdings nicht wahrer
wird. Selbst die Zeit muss zugeben,
dass die vorliegenden Daten der Corona-Krise etwas anderes aussagen, was sie
allerdings nicht daran hindert, trotzig zu behaupten: „Dennoch bleibt es dabei,
dass Frauen einen deutlich höheren Anteil der Care-Arbeit verrichten“.
Laut Feministin Sophie Lewis lehrt uns das Coronavirus, dass wir Familie
und Privathaushalte abschaffen sollten, die „grundsätzlich unsichere Räume“
seien. Ian Hamilton, Dozent für psychische Gesundheit an der Universität York,
klagt im Independent: „Wir können
nicht gegen Sexismus impfen“ und will, dass zwei Coronavirus-Impfstoffe
entwickelt werden, weil Frauen angeblich anders auf Impfstoffe reagieren als
Männer. Und die Frauen-Union der CDU Sachsen-Anhalt fordert die Einrichtung
eines Lehrstuhls für Gendermedizin. Was besonders deswegen pervers ist, weil
laut Evolutionsexperte David Geary Genderaktivisten mit ihrem Zensurinstrument
der politischen Korrektheit „die Forschung über Geschlechterunterschiede (...)
um Jahrzehnte zurückgeworfen“ haben und somit eine Mitschuld daran tragen, dass
sich die Bekämpfung von COVID-19 verzögert.
1b. Frauen sind die
eigentlichen Opfer (Teil II)
Vor allem aber wird eine Zunahme häuslicher Gewalt beschworen: „In der
aktuellen Krisensituation mit starken Einschränkungen im öffentlichen Leben
steigt die Gefahr für Frauen und Kinder, häusliche und sexualisierte Gewalt zu
erfahren“, denn: „Das eigene Zuhause ist für viele Frauen und Kinder kein
sicherer Ort“ (Bundesverband Frauenberatungsstellen
und Frauennotrufe, BFF). Katharina Göpner vom BFF gibt zwar zu, dass es
keine Zahlen gibt, die diese Behauptung stützen, „aber die Befürchtung ist
überall dieselbe“. Sie sieht deshalb auch die Gefahr, dass „Femizide“ [!]
zunehmen. Und der Landesverband
Frauenberatung Schleswig-Holstein e.V. startet die Kampagne Männlichkeit entscheidest Du, finanziert vom Ministerium für Justiz, Europa,
Verbraucherschutz und Gleichstellung, mit der gegen „stereotype Männlichkeit“ vorgegangen werden
soll, die offenbar als Triebfeder häuslicher Gewalt fantasiert wird.
Eine angeblich „repräsentative“ Umfrage der TU München und des RWI
Leibniz-Instituts für Wirtschaftsforschung spricht von rund 3 Prozent weiblichen Opfern
häuslicher Gewalt während der Zeit der Kontaktbeschränkungen,
obwohl die Studie lediglich die Antworten von (wenigen) Frauen auswertet und
nach eigenem Bekunden „Gewalt gegen Männer (...) nicht untersucht“, weshalb von
„repräsentativ“ keine Rede sein kann. Ganz zu schweigen von offensichtlich
falschen Zahlen (3,6 Prozent Frauen seien vom Partner zum Geschlechtsverkehr
gezwungen worden, aber nur 3,1 Prozent berichten von körperlichen
Auseinandersetzungen – wie wurde der Rest „gezwungen“?), einer von vornherein
ungenauen Messmethode mit willkürlichen Interpretationen („Listenexperiment“)
und der Auswertung der Snapshot-Studie,
bei der das Ergebnis von vornherein feststand (Nr. 3) (Frauen wurden laut
Studienprotokoll gefragt, ob sie Gewalt erfahren,
Männer, ob sie Gewalt angewendet haben).
Der feministischen Lobby gelingt es wie immer leicht, solcherlei
erfundene Schreckensszenarien flächendeckend in die Medien zu bringen:
„Corona-Krise führt zu mehr häuslicher Gewalt“ (ZDF heute), „Häusliche Gewalt nimmt zu“ (Süddeutsche), „Frauen in häuslicher Quarantäne vermehrt Gewalt
ausgesetzt“ (Stern), „Beratungsstellen rechnen infolge der Corona-Krise mit mehr
häuslicher und sexualisierter Gewalt. Das könnte Frauen auch das Leben kosten
[!]“ (Patricia Hecht, Taz). Und
da dieser Opferkult, millionenfach in die Köpfe der Bevölkerung gehämmert, der neue
Lifestyle ist, sollte es nicht verwundern, dass sich Teenagerinnen als Opfer
häuslicher Gewalt schminken.
Auch die Politik lässt sich in bewährter Manier von der Frauenlobby
instrumentalisieren. Die Grünen wünschen sich Hausarrest nur für Männer: „Für
von Gewalt bedrohte Frauen und Kinder darf die Ausgangssperre nicht gelten“,
denn diese bedeute, „mit dem möglichen Aggressor an die Privatwohnung gebunden“
zu werden (Ulle Schauws, frauenpolitische Sprecherin). Ähnlich die AfD:
„Ausgangsbeschränkungen, Kontaktverbote und finanzielle Sorgen führen in Zeiten
der Coronakrise zu einer Zunahme häuslicher Gewalt. (...) Frauen und Kinder zu
schützen, ist oberstes Gebot“.
Frauenministerin Franziska Giffey erklärt: „Die Fallzahlen häuslicher
Gewalt, die sich in aller Regel gegen Frauen und Kinder richtet [!], werden
voraussichtlich [!] zunehmen“ und startet die Kampagne Stärker als Gewalt, die in Supermarktketten propagiert wird. Städte
wie Hamburg bereiten sich ebenfalls auf dramatische Situationen vor, obwohl es
dort keine Hinweise auf eine Zunahme häuslicher Gewalt gibt. Die WHO bedient
sich bei ihrer Übernahme feministischer Fantasien einer schwammigen Sprache,
die die mangelnde faktische Substanz verschleiern soll: Zahlen seien zwar
knapp, aber „während solchen Gesundheitsnotständen wie der COVID-19 Pandemie neigt
[!] die Gewalt gegen Frauen zuzunehmen“, „Berichte aus überall aus
der Welt“ ließen einen „signifikanten Zuwachs“ häuslicher Gewalt „vermuten
[!]“. In einer Videobotschaft warnt UN-Generalsekretär António Guterres: „Viele
Frauen, die wegen #COVID19 eingesperrt sind, sind mit Gewalt dort konfrontiert,
wo sie am sichersten sein sollten: in ihren eigenen vier Wänden“. Und mit der
Tatsache, dass in der gesamten Videobotschaft kein einziges Mal von Kindern
gesprochen, lediglich einmal als Alibi und an zweiter Stelle Mädchen erwähnt
werden („Für viele Frauen und Mädchen ist die Bedrohung am größten“), macht er
damit zugleich deutlich, welche Bevölkerungsgruppe die UN einzig und allein
interessiert.
Die als Vertretung von Männerinteressen
getarnten männlichen Feministen (Bundesforum
Männer, maenner.ch und dmoe-info.at) befeuern diese
Dämonisierung von Männern mit ihrem Merkblatt Survival-Kit für Männer unter Druck, das sich mitnichten der
Probleme von Männern annimmt, wie der Titel suggeriert, sondern bis auf zwei
lapidare Sätze am Schluss ausschließlich Tipps bietet, wie Männer die ihnen
unterstellte Gewaltbereitschaft kontrollieren lernen können („Es gibt weder einen Grund noch eine
Entschuldigung, deine Not an Anderen auszulassen. Du stehst selbst in der
Verantwortung, wie du mit Überforderung, Unsicherheit oder Wut umgehst“).
Tatsächlich beweisen Meldungen in über 70 Tageszeitungen, dass häusliche
Gewalt keineswegs zunimmt, vielfach sogar um bis zu 30 Prozent sinkt. Doch auch
solche Erkenntnisse können noch für den Aufbau eines bedrohlichen Szenariums
genutzt werden: „Die Annahme, der weitgehende Shutdown in Deutschland führe zu
mehr Gewalt innerhalb der Familien, lässt sich in Niedersachsen in der polizeilichen
Statistik offenbar noch [!] nicht ablesen“ (Spiegel).
„Im Moment ist es relativ ruhig. Aber der Zustand kann sich natürlich von Tag
zu Tag ändern“ (Sozialdienst Katholischer
Frauen Köln). „Entgegen den Befürchtungen wurden in mehreren Bundesländern weniger
Fälle häuslicher Gewalt während des Lockdowns gemeldet. (...) Es könnte
allerdings sein, dass die Zahlen keinen realen Rückgang abbilden, sondern bloß
einem Mangel an sozialer Kontrolle geschuldet sind“ (Spiegel). Ebenfalls im Spiegel
(„Diese Männer sind wie Tiger im Käfig“) interpretiert Stefano Piziali von der
italienischen Hilfsorganisation WeWorld
den Rückgang von Anzeigen und Anrufen wegen häuslicher Gewalt in Italien so:
„Ich gehe davon aus, dass die Übergriffe auch in Italien mehr geworden sind,
leider haben wir noch keine offiziellen Zahlen. Eine Frau, die schon vor der
Coronakrise von ihrem Mann verprügelt wurde, wird jetzt erst recht häusliche
Gewalt erfahren. (...) Und das Perfide ist: Wir bekommen von diesen Gewalttaten
noch weniger mit als sonst“.
All das erinnert an die von feministischen Interessengruppen geschürte
Hysterie im Vorfeld der Fußball-Weltmeisterschaft 2006, als sich die
feministische Lobby, unterstützt von Politik und Medien, Massen an nicht
vorhandenen Zwangsprostituierten zusammenfantasierte.
1c. Folgen des Opferkults
Im Gegensatz zur Gewalt gegen Frauen ist die Gewalt gegenüber Kindern
sowohl national als auch international offenbar tatsächlich gestiegen, und
bezeichnenderweise wird dabei das Geschlecht derjenigen, die diese Gewalt
ausüben, durch Passivsätze (Kindern wird Gewalt zugefügt) oder die Verwendung
von Oberbegriffen (Täter: „Familienmitglieder“) verschleiert.
Mütter nutzen Corona verstärkt als Ausrede, um systematisch
Umgangsvereitelung zu betreiben. Zwar stellt das Bundesministerium für Justiz und Verbraucherschutz klar, dass es
dafür keine rechtliche Grundlage gibt, das ändert jedoch nichts daran, dass
beispielsweise die Frauenhauskoordinierung
e. V. empfiehlt, dass wegen des Infektionsschutzes „jegliche vermeidbaren
Kontakte unterbleiben“ sollen: „Vor diesem Hintergrund sollte der Umgang
vorübergehend ausgesetzt werden“.
2a. Frauen sind die
eigentlichen Helden (Teil I) ...
Eine weitere Strategie von Feministinnen, um sich in Zeiten der Not der
Deutungshoheit zu bemächtigen, ist der erfolgreiche Versuch, Frauen als die
eigentlichen Heldinnen der Pandemie darzustellen. Um diese Sichtweise
durchzusetzen, sind zwei Strategien im Einsatz.
Die eine lautet: „Es sind die Frauen, die das Land rocken“ (Fabian Löhe,
Tagesspiegel), weil sie
überdurchschnittlich in „systemrelevanten Berufen“ arbeiten würden. In der
Variante des SPD-Parteivorstands, der
zugleich das ewige Märchen des Gender Pay Gaps aus dem Koma weckt: „An alle
Frauen, die trotz #COVID2019 in Krankenhäusern und Pflegeheimen arbeiten,
Kinder betreuen oder hinter der Kasse stehen: DANKE! In vielen systemrelevanten
Berufen arbeiten hauptsächlich Frauen, verdienen aber 21% weniger als Männer.
Das muss sich ändern“. Die 75 Prozent Frauen in „systemrelevanten Berufen“ wiederum,
die das Deutsche Institut für
Wirtschaftsforschung (DIW) behauptet, kommen nur dadurch zustande, dass
alles ausgeblendet wird, was nicht ins Weltbild passt, dass technische Berufe
ignoriert werden, dass Kindergärtnerinnen hervorgehoben werden, obwohl die
meisten Kitas bis auf Notgruppen geschlossen sind usw. Da die Manipulationen
allzu offensichtlich sind, rudert das DIW denn auch hastig zurück: „In einer alten Fassung hieß es ‚Das
dritte Resultat der Studie ist, dass knapp 75 Prozent aller Beschäftigten in
den systemrelevanten Berufen Frauen sind.’ Auf Wunsch des DIW haben wir diese
Aussage geändert in: ‚Das dritte Resultat der Studie ist, dass mehr als
die Hälfte aller Beschäftigten in den systemrelevanten Berufen Frauen sind’“ (Zeit Online) bzw. „Auf Grund von Dateninkonsistenzen
und Fehlern in der Darstellung wird der Bericht grundlegend überarbeitet und
steht daher momentan nicht zur Verfügung“ (DIW).
2b. Frauen sind die
eigentlichen Helden (Teil II) ...
Die zweite Strategie lautet: „Was haben Länder mit den besten Antworten
auf den Coronavirus gemeinsam? Frauen als Regierungschefs“ (Forbes). Oder: „Darum meistern Frauen
die Krise besser“ im Schweizer Blick,
in dem es heißt: „Kristina Lunz (30), Mitgründerin und Direktorin des Thinktanks
Centre for Feminist Foreign Policy
(...): ‚Viele der Frauen in Verantwortungspositionen sind auch dafür bekannt,
Feministinnen zu sein, durch ihr Tun Ungerechtigkeiten anzugehen und zu
beheben. Das macht den Unterschied.’ Feministische Führungspersönlichkeiten
schützten demnach die Verwundbarsten“. Franziska Giffey: „Dass Länder, die von
Frauen regiert werden, besser durch die Krise kommen, überrascht mich nicht“.
Man wisse „aus vielen Studien, dass Frauen häufig die besseren und moderneren
Führungskräfte sind“, und „Frauen kommunizieren klarer, weibliche Führungskräfte
sind bei Veränderungen reaktionsschneller und ergreifen eher die Initiative.
Frauen gelten insgesamt als empathischer, sozialverträglicher und kooperationsbereiter“.
Sie ließen andere Meinungen zu, stellten die Sache in den Mittelpunkt und nicht
die Machtfrage. Birgit Schmid von der NZZ bewertet solche Aussagen zu Recht als
undifferenziert, selektiv und geschlechterstereotyp.
3. ... werden aber kaum
beachtet
Und dann gibt es natürlich noch die feministischen Erbsenzähler, die
angesichts einer Katastrophe nichts besseres zu tun haben, als auf zahlenmäßige
Gleichheit n der Darstellung zu achten: „Diese Corona-Krise
wird täglich mehr zu einer männlichen Helden-Show“ (Jana Hensel, Zeit-Journalistin). „Verstehe den
Hype um Drosten nicht so ganz, um ehrlich zu sein. Wird nicht wieder mal ein
Weißer cis-Mann angehimmelt, nur weil er seinen Job ordentlich macht?“
(Journalistin Seyda Kurt).
Auch die Empfehlungen der Nationalakademie
Leopoldina zur Corona-Krise dienen Feministinnen lediglich dazu, einen
Mangel an Frauen zu beklagen. Jutta Allmendinger, Präsidentin des Wissenschaftszentrums Berlin, vermisst
die Perspektive von Frauen, Doris Achelwilm (Linke) beschwert sich, dass
„geschlechterrelevante Auswirkungen der Coronakrise im Text kaum“ vorkämen, und
Sabine Hark, Genderprofessorin an der TU
Berlin, findet: „Es dominiert der cis-geschlechtlich männliche
(Natur-)Wissenschaftler. (...) Obwohl die Pandemie und die Maßnahmen zu ihrer
Eindämmung signifikant die Lebenswirklichkeit von Frauen betreffen, finden sich
in den Gremien keine Expert*innen zu diesen Fragen, weder aus den
geschlechterbezogenen Pflegewissenschaften oder der Sozialen Arbeit, der Soziologie
der Geschlechterverhältnisse [!], der feministischen Rechtswissenschaft [!] und
Ökonomie (...) oder der genderbasierten Medizin“.
Der Verein ProQuote, der „mehr
Virologinnen, Infektiologinnen, Epidemiologinnen oder Intensivmedizinerinnen sehen“
will, „die für uns die Pandemie einordnen und erklären [!]“, startet eine
Kampagne (von ProQuote Medizin und
dem Ärztinnenbund), bei der eine
weibliche Expertinnenliste erstellt werden soll, und führt dort u. a. so
profunde „Medizinerinnen“ auf wie etwa eine Professorin für Pädagogische
Psychologie und Entwicklungspsychologie unter Berücksichtigung der
Geschlechterforschung, Judith Rahner von der Amadeu Antonio Stiftung, zuständig für Gender und
Rechtsextremismus, sowie Maria Wersig, Präsidentin des Deutschen Juristinnenbundes.
Jagoda Marinic von der Frankfurter
Rundschau sieht „die Erfolge einer ganzen Generation Feministinnen“ in
Gefahr und verlangt von den öffentlich-rechtlichen Sendern einen Nachweis, „wie
viel Sendezeit sie Frauen vor und hinter den Kameras ermöglicht haben“. Auch
Schauspielerin Maria Furtwängler erwartet von Programmverantwortlichen, „Frauen
in diesen Wochen vor die Kameras zu holen, wenn es um Expertise und Deutungshoheit
[!] geht“. Journalistin Bascha Mika will einen neuen „Geschlechtervertrag“. Und
Kabarettistin Maren Kroymann behauptet: „Die Krise verstärkt jeden
Konservatismus und trifft Frauen härter als Männer – schon weil sie krass schlechter
bezahlt werden. Deshalb müssen wir gerade jetzt dafür kämpfen, dass Frauen und
Männer einen gleichberechtigten Zugang zu allen Entscheidungspositionen und
Ressourcen bekommen.“
4. Daraus werden die üblichen
Forderungen abgeleitet
Die Versuche, das Leid anderer Menschen auszubeuten, ihnen
Hilfsmaßnahmen wegzunehmen und für eigene Zwecke zu verwenden, sind immer schon
Bestandteil der feministischen Bewegung gewesen, ob es um die New Yorker
Katastrophenhilfe nach den Anschlägen vom 11. September 2001 geht, deren Gelder
die feministische Organisation NOW für Frauenförderung abzweigen wollte, oder
um den Europäischen Sozialfonds für den Aufbau Ost, den Feministinnen zum
Geldtransfer in eigene Kassen genutzt haben.
So auch jetzt. Feministinnen rufen eine „strukturelle Katastrophe“ für
Frauen aufgrund der Corona-Maßnahmen aus (Annalena Baerbock, Grüne: „Es ist
echt ein dramatischer Rückfall in die Rollenmuster der fünfziger, sechziger
Jahre“), um die Hilfsmaßnahmen umzuleiten. Die von der Bundesregierung für die
Wirtschaft bereitgestellten Hilfen zur Kompensation des Lockdowns möchte nicht
nur Katrin Göring-Eckardt (Grüne) mittels eines „Geschlechtergerechtigkeits-Checks“
zur Unterstützung der feministischen Ideologie zukommen lassen: „Bei jeder Maßnahme muss die Frage
beantwortet werden, was sie für die Frauen bedeutet“. Außerdem möchte sie
Frauen steuerlich bevorzugen, indem deren Kurzarbeitergeld erhöht wird.
Sally Lisa Starken (Bundesvorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Sozialdemokratischer Frauen) und Cordelia
Röders-Arnold („Head of Menstruation“ bei einem Start-Up für nachhaltige
Kondome und Tampons) initiieren die populistische Aktion Wir wollen keine Blumen, wir wollen gleiche Rechte und verlangen:
„Dort wo der Staat fördert, wird Gleichstellung gefördert“, denn: „Die Corona-Krise trifft uns alle,
aber sie trifft uns nicht alle gleichermaßen“. Auch Doris Achelwilm
(Linke), die Frauen als Verliererinnen der Krise sieht und behauptet: „Wir
stehen vor einem Backlash“, möchte das Kurzarbeitergeld erhöhen, denn: „Der
Gender Pay Gap wird sich durch Corona vergrößern“.
Das BMFSFJ erleichtert Alleinerziehenden – also überwiegend Frauen – die
Beantragung eines Kinderzuschlags. Die unterhaltspflichtigen Väter, die z. T.
erheblich von den Maßnahmen zur Eindämmung des Corona-Virus betroffen sind,
sollen sehen, wo sie bleiben. Außerdem greift Franziska Giffey die Anregungen
von Feministinnen auf und verlangt, dass das geplante Konjunkturpaket gegen die
wirtschaftlichen Folgen der Pandemie an Bedingungen zur
„Geschlechtergerechtigkeit“ geknüpft ist: „Wer Geld vom Staat bekommt, sollte
im Gegenzug etwas dafür tun, die Lohnlücke zwischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern
zu reduzieren, die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu stärken oder Frauen
in Führungspositionen zu bringen“.
Empathielosigkeit macht’s
möglich
Damit all diese Strategien greifen können, damit Feministinnen davon
ablenken können
– dass Ärzte selbstlos ihre Arbeit verrichten oder in Österreich Männer
bevorzugt zur Krisenbewältigung herangezogen werden, indem etwa der Grundwehrdienst
um zwei Monate verlängert und darüber nachgedacht wird, frühere
Zivildienstleistende als Krankenpflegerersatz zwangszuverpflichten, obwohl
Männer um vieles gefährdeter sind als Frauen (Die männerfreundliche kanadische
Hochschullehrerin Janice Fiamengo: „Ich habe bisher noch keine feministische
Journalistin gesehen, die vorschlägt, dass Frauen wegen ihrer stärkeren Immunität
die meisten Aktivitäten übernehmen sollten, bei denen sie dem Virus ausgesetzt
sein könnten“),
– dass LKW-Fahrer ihren Beruf unter erbärmlichen Bedingungen verrichten
und ihnen von etlichen Firmen, die sie beliefern, der Gang zur Firmentoilette
oder das Duschen in den Waschräumen verweigert wird,
– dass für Obdachlose, weit überwiegend Männer, das Netzwerk an
Hilfsangeboten zusammenbricht, wozu Maßnahmen von Regierungen wie etwa in
Hessen beitragen, wo Notbetreuungen (Nr. 5) für Frauenhäuser und Leitmedien
selbstverständlich sind, für Obdachlosenhilfseinrichtungen hingegen eingespart
werden,
damit all das möglich ist, muss nach Kräften dafür gesorgt werden, dass
die Gesellschaft Männern gegenüber jegliches Mitgefühl verweigert.
Das Corona-Virus tötet Männer doppelt so häufig wie Frauen (und zwar
aufgrund unterschiedlicher Immunsysteme und nicht, weil Männer schlechtere
Lebensgewohnheiten hätten), ähnlich übrigens wie bei den Ausbrüchen von SARS
und MERS. Die UN ignorieren diese Tatsache geflissentlich und erklären, dass
„wir uns auf die am stärksten Betroffenen konzentrieren müssen: Frauen, ältere
Menschen, Jugendliche, Niedriglohnarbeiter, kleine und mittlere Unternehmen,
den informellen Sektor und gefährdete Gruppen, vor allem in humanitären und
konfliktträchtigen Umgebungen“ (António Guterres, UN-Generalsekretär), mit
anderen Worten: um alle außer Männer mittleren Alters. Um unsere Aufmerksamkeit
von den am stärksten Betroffenen abzulenken, erklären die WHO und etliche
Leitmedien die höhere Sterblichkeitsrate von Männern belegfrei und entgegen wissenschaftlichen
Erkenntnissen lapidar zum Ergebnis von Männlichkeitsnormen: Schuld sind die
Männer selbst, also keine Empathie nötig.
Jeja Klein versucht im Neuen
Deutschland, mit Ironie von den fatalen Auswirkungen des Virus für Männer
abzulenken: „Während Frauen mit der Erziehung von Kindern oder dem Putzen
beschäftigt sind, neigen Männer zu Langeweile. (...) Die Einschränkung des
öffentlichen Lebens setzt Männern stärker zu als anderen. Wegen des Wegfalls
der Bundesliga können Männer wichtige Bedürfnisse nicht mehr ausleben (...),
beruht ihr seelisches Gleichgewicht stark auf solchen Gruppenevents. Die
Konsequenz, dass sich Männer nicht mehr jedes Wochenende in bedeutungslose
Teamfarben hüllen und sich anschreien, beschimpfen und prügeln können, als
würde es um irgendetwas gehen, kriegt jetzt unsere Polizei zu spüren“.
Da sollte es dann nicht überraschen, dass der Tod von Männern in der
Öffentlichkeit bejubelt wird, etwa im Internet („natürliche Auslese“) oder von
der Musikgruppe K.I.Z., die auf einem „Nur für Frauen“-Konzert riefen: „Leute
haben Schiss vor irgendeinem beschissenen Virus. Die Wahrheit ist: Davon
sterben nur alte weiße Männer.“ Reaktion: Jubel im Saal. Und eine
Genderberaterin der UN twittert: „Die grausame Ironie von #Corona – es
ermöglicht Männern, schreckliche Gewalt gegen Frauen auszuüben, die zu Hause
festsitzen. Aber die Krankheit rächt sich, indem sie weit mehr Männer tötet“.
PS: Am 11.7. ist wieder Tag der Geschlechter-Empathielücke.
Prima Analyse - danke hierfür!
AntwortenLöschenDie Formel "Frauen und Kinder vor Gewalt schützen" ist besonders zynisch, wenn man bedenkt, dass Gewalt gegen Kinder - einschließlich Mord und Totschlag - am häufigsten von Frauen ausgeht. Warum gibt es keine Hetzkampagne gegen Frauen nach dem Motto: "Der gefährlichste Ort für ein Kind ist bei seiner Mutter"?
AntwortenLöschenWo bitte ist hier eine Quellenangabe? Dieser Kommentar ist totaler bullshit. Alle Statistiken samt Mordstatistik und Gefängnisinsassen sprechen eine andere Sprache. Grauslig dieses framing!
LöschenUnd wo ist deine Quellenangabe? Grauslig, dieser Opportunismus!
LöschenGefägnisinsassen sind im Übrigen irrelevant, weil diese nur das Hellfeld betreffen, und wie jeder wissen kann, werden Verbrechen von Frasuen gern unter den Teppich gekehrt und entschuldigt.
https://genderempathygap.de/doppelmoral-in-den-medien-im-direkten-textvergleich-1/
@Demet:
AntwortenLöschenQuellen dazu, dass Gewalt gegen Kinder überwiegend von den Müttern ausgeht, führe ich hier an: (1).
Und wie Gunnar schon anmerkte, muss man das Dunkelfeld berücksichtigen. Giftmorde zum Beispiel sind eine weibliche Domäne, werden aber viel seltener aufgedeckt.
Und was genau sollen wir dem entnehmen, dass die Gefängnisinsassen überwiegend männlich sind? In den USA sind Schwarze und Latinos im Knast im Verhältnis zur Gesamtbevölkerung massiv überrepräsentiert. Was sollen wir dem entnehmen? Dass Schwarze und Latinos von Natur aus schlechtere Menschen sind oder nicht eher doch, dass sie strukturell benachteiligt sind? Dazu merkte bereits Warren Farrell an, dass wenn man wissen will, wer in einer Gesellschaft benachteiligt ist, sich nur ansehen muss, wer im Gefängnis sitzt. Angeblich sind Männer an der Macht. Wer an der Macht ist, bestimmt nicht nur über das anderer sondern auch über sein eigenes Leben. Wer an der Macht ist, plant keinen Gefängnisaufenthalt ein.
(1): https://uepsilonniks.wordpress.com/2020/04/18/der-logikfehler-der-pas-leugner/