Alle Wege führen zur
Frauenprivilegierung.
Zur Person
Ursula von der Leyen (CDU) war
von 2003 bis 2005 Ministerin für Soziales, Frauen, Familie und Gesundheit in
Niedersachsen und vom 22. November 2005 bis zum 30. November 2009 Bundesministerin
für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.
Dank der Netzwerke ihres Vaters,
des niedersächsischen Ministerpräsidenten Ernst Albrecht, legt die verwöhnte
Tochter aus gutem Hause einen kometenhaften Aufstieg in der Politik hin und
wird von den Medien hofiert wie kaum jemand sonst. Obwohl sie sich als eiskalte
Machtpolitikerin erweist und eine Pleite nach der anderen produziert, bleibt
nichts davon an ihr hängen. Nicht einmal die Vorwürfe des Plagiats bei ihrer
Dissertation und dass sie im Rahmen ihrer Promotion die ethischen Grundsätze
für medizinische Forschung an Menschen verletzt habe. 2010 wird sie zum
Entsetzen vieler gar als mögliche Bundespräsidentin gehandelt.
Verschiedenes
Aus einem Interview: „Die
gläserne Decke, die Frauen am beruflichen Aufstieg hindert, existiert nach wie
vor.“ Und: „Ich finde es nicht schlimm, dass Mädchen in Sachen Bildung an den
Jungen vorbeiziehen.“
Ursula von der Leyen kennt nichts
anderes als Privilegienpolitik für Frauen, egal auf welchem Posten sie sitzt.
Daher überrascht es kaum, dass die Schwerpunkte und Ziele der deutschen
EU-Ratspräsidentschaft 2007 ihrem Verständnis nach wieder einmal „die Förderung
der Gleichstellung von Frauen und Männern“ sind. „Eine Konferenz zum Thema
Gender Budgeting mit dem Titel ‚Die Verteilung macht’s – Gleichstellung und
soziale Gerechtigkeit durch geschlechtersensible Haushalte’ (...) soll konkrete
Schritte in diesem Feld in der EU vorantreiben.“
Arbeit
Obwohl 2008 nach Protesten von
MannDat eine Rede von ihr, die das bekannte Gender-Pay-Gap-Märchen enthält, von
der Website des Frauenministeriums entfernt wird, verbreitet Ursula von der
Leyen diese Lüge unbeeindruckt weiter.
Folgerichtig unterstützt sie den
von den „Business and Professional Women Germany“ 2008 in Deutschland ins Leben
gerufenen „Equal Pay Day“, der dafür sorgt, dass die angebliche
Lohnbenachteiligung ins Bewusstsein der Öffentlichkeit gehämmert wird.
Mit dem Märchen vom „Gender Pay
Gap“ kann nun tatkräftig das Märchen vom „Gender Pension Gap“ in Angriff
genommen werden. 2012 versucht Ursula von der Leyen wieder einmal, wie bei der
Kinderpornosperre (s. u.), ein von wenig Sachkenntnis getrübtes Projekt
durchzuboxen, nämlich die Zuschussrente, die ermöglichen soll, dass
insbesondere geringverdienende Frauen die Aufstockung ihrer Altersbezüge
leichter erreichen können, wenn sie Kinder erzogen oder Angehörige gepflegt
haben. Wie so vieles geht auch dieses halbgare Projekt den Bach runter.
Wenn bloß Männer ihre Arbeit
verlieren, ist das für Ursula von der Leyen dagegen ein Grund zur Freude: „Von
227.000 Menschen, die im vergangenen Krisenjahr ihren Job verloren, waren nur
10.000 Frauen. Arbeit wird weiblicher, bunter, älter.“ Im selben Interview: „Es
bleiben aber einige Gruppen, die schwerer zu erreichen sind, auf die zu wenig
geachtet wurde und die viel zu lange in Hartz IV bleiben. Vor allem die
Alleinerziehenden. Vierzig Prozent sind in Hartz IV. Das ist beschämend, weil
sie genauso qualifiziert sind wie andere Frauen.“ Alleinerziehende Männer
scheinen in von der Leyens Disneyland nicht vorzukommen.
2008 organisiert sie 20
Aktionstage der Kampagne „Frauen Macht Kommune“, die Frauen ermutigen soll,
sich stärker in der Kommunalpolitik zu engagieren, und fördert eine Studie über
„Einstiegswege und Erfahrungen von Kommunalpolitikerinnen“.
Zensur
Ihr gescheiterter und von
keinerlei Sachkenntnis getrübter Versuch, 2009 eine Kinderpornosperre zu
errichten, der ihr den Spitznamen „Zensursula“ verschafft und das ganze Ausmaß
ihrer Inkompetenz, Ignoranz und ideologischen Verbohrtheit bloßlegt, dient in
erster Linie dem rücksichtslosen Marketing in eigener Sache.
Der Kampf gegen Kinderpornografie
fungiert dabei als Türöffner für ihre eigentlichen Pläne, nämlich das Internet
breitflächig zu zensieren, indem sie beispielsweise darüber nachdenkt, wie man
Meinungsfreiheit, Demokratie und Menschenwürde im Internet „im richtigen Maß“
erhalten könne.
Für diesen angeblichen Erhalt der
Demokratie wird eben mal kurz die Gewaltenteilung außer Kraft gesetzt, indem
Ermittler der Landeskriminalämter künftig ohne Richterspruch entscheiden
sollen, was ungesetzlich ist und was nicht.
Propaganda
2007 wird bekannt, dass ihr
Ministerium mit Steuergeldern sendefertige Hörfunkberichte und druckreife
Zeitungsartikel über eine Agentur im redaktionellen Teil von Hörfunksendungen
und Zeitungen platziert, um die Öffentlichkeit zu manipulieren. Nach Angaben
der Agentur wurde diese Propaganda, beispielsweise zum neu eingeführten
Elterngeld, über 300 mal ausgestrahlt und erreichte 55 Millionen Hörer.
Unbelehrbar, wie sie nun mal ist,
versucht sie 2010 auch als Arbeitsministerin, heimlich 1,6 Millionen Euro in
externe Öffentlichkeitsarbeit zu investieren, ohne dies explizit auszuweisen.
Während sie einerseits bereit ist, zu Lasten von Langzeitarbeitslosen zu
kürzen, setzt sie auf der anderen Seite Steuergelder ein, um ihr Image
aufzupolieren. Und zwar mit einem „hohen Maß an Vertraulichkeit und
Geheimhaltung“.
37 Mitarbeiter von der Leyens
sind dabei ausschließlich für ihre Imagepflege zuständig. Gut, wenn man
Prioritäten zu setzen weiß.
2009 bietet sie den Medienkoffer
„Frauen und Männer – Gleich geht’s weiter“ für den Schulunterricht an, der mit
dem bekannten Hochzeitsfoto und der Frau mit der Kettensäge wirbt.
„Schülerinnen und Schüler der Klassen 9 – 12 sollen so angeregt und ermuntert
werden, sich über die Chancen einer gleichberechtigten Gesellschaft auszutauschen
und die Risiken von Rollenstereotypen und starren Geschlechterrollen zu
hinterfragen.“
Gewalt
Unter ihrer Federführung wird
2007 der Zweite Aktionsplan zur Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen erarbeitet,
der 133 Maßnahmen gegen Gewalt an Frauen zusammenstellt, denn: „Frauen sind in
besonderem Maß von Gewalt betroffen und bedürfen daher unseres besonderen
Schutzes.“ Sie verbreitet die üblichen Märchen (jede dritte Frau Opfer von
Gewalt, jede vierte von ihrem Partner geschlagen) und erhöht das Budget für die
Maßnahmen. Wie viel Geld dafür bereit steht, kann sie allerdings nicht sagen,
da auch andere Ministerien daran beteiligt seien.
Warum sollte man eine einmal mit
Tricks und Manipulationen herausgebrachte Studie nicht weiter verwursten? Die
Untersuchung „Gewalt gegen Frauen in Paarbeziehungen“, veröffentlicht 2008 von
Ursula von der Leyen, stellt eine „sekundäranalytische“ Auswertung der unter
Renate Schmidt herausgegebenen Studie „Lebenssituation, Sicherheit und
Gesundheit von Frauen in Deutschland“ dar und kaut dieselben Märchen noch
einmal mit anderen Worten nach.
Auch Frau von der Leyen hat kein
Interesse, die Empfehlungen aus der unter ihrer Vorgängerin erstellten Studie
„Gewalt gegen Männer“ auch nur mit spitzen Fingen anzufassen. Lieber verbreitet
sie „Standards und Empfehlungen für die Arbeit mit männlichen Tätern“. Aus dem
Inhalt: „Unter häuslicher Gewalt wird im vorliegenden Papier die Gewalt von
Männern gegen ihre (Ex-)Partnerinnen verstanden. (...) Für andere Zielgruppen
(Gewalt in gleichgeschlechtlichen Beziehungen, Gewalt gegen Kinder, Gewalt von
Kindern gegen Eltern, Gewalt von Frauen gegen (Ex-)Partner) [man beachte die Reihenfolge!]
müssen gegebenenfalls eigenständige Konzepte und Standards entwickelt werden.“
Gegebenenfalls. Lassen wir doch einfach noch ein paar Jahrzehnte ins Land
gehen.
Verbündete
Natürlich ist für so etwas
Belangloses wie die Erforschung von Gewalt gegen Männer kein Geld da. Das wird
schließlich für wirklich wichtige Dinge benötigt. Beispielsweise für die Untersuchung
„Männer in Bewegung. Zehn Jahre Männerentwicklung in Deutschland“, ein
Forschungsprojekt der Gemeinschaft der Katholischen Männer Deutschlands und der
Männerarbeit der Evangelischen Kirche in Deutschland, finanziert von Frau von
der Leyen. Denn, so die Danksagung: „Die kirchlichen Männerorganisationen und
das Ministerium haben – das zeigt die Zusammenarbeit im Projekt – gemeinsame
männer- und geschlechterpolitische Interessen.“ Überrascht es jemanden, dass an
der unsäglichen Ansammlung von Klischees und Unterstellungen in dieser
Untersuchung unter anderem Martin Rosowski beteiligt ist, späterer Vorsitzender
des Bundesforums Männer?
Und nach dem BMFSFJ ...
Auch in anderen Funktionen
betreibt Ursula von der Leyen ausschließlich Frauenpolitik, sowohl als
Bundesministerin für Arbeit und Soziales 2009 – 2013 als auch als Bundesverteidigungsministerin
seit 2013.
Ein drohender Fachkräftemangel
wird von ihr 2010 kurzerhand zur millionsten Forderung nach mehr Frauen in
Führungspositionen umgemünzt.
In gewohnt intriganter Weise
sorgt sie 2013 durch Taktieren und geheime Absprachen unter anderem mit Renate
Künast von den Grünen für eine fraktionsübergreifende Mehrheit beim Thema
Frauenquote.
Für die Emma fabuliert sie 2013 eine Kultur der sexuellen Belästigung am
Arbeitsplatz herbei („Wir wissen aus Umfragen: Mindestens jede fünfte Frau hat
schon einmal sexuelle Belästigungen am Arbeitsplatz erlebt.“).
Als Verteidigungsministerin
möchte Ursula von der Leyen 2014 die Bundeswehr künftig verstärkt im Ausland
einsetzen. Dabei stört es sie wenig, dass sie aus Karrieregründen das Leben der
Soldaten gefährdet, weil sie medienwirksam ein mangelhaftes Sturmgewehr aus dem
Verkehr ziehen und auf ein Nachfolgemodell warten will, statt es kurzfristig
nachbessern zu lassen, und bis dahin die Soldaten mit einer untauglichen Waffe
nach Afghanistan schickt. Besonders bizarr in diesem Zusammenhang der
Untertitel des Spiegel: „Für von der
Leyen könnte das gefährlich werden.“ Für manch einen Journalisten ist die
Bedrohung der Karriere einer unfähigen Ministerin eben weitaus dramatischer als
die Bedrohung des Lebens zahlloser Männer.
Ursula von der Leyen ist es zwar
gleichgültig, ob ein kriegsversehrter Soldat eine Rente bekommt, dafür macht
sie sich aber für Kitaplätze, Teilzeitarbeit und Familienbetreuung stark. Und
selbstredend möchte sie die Zahl der Frauen in Führungspositionen bei der
Bundeswehr durch eine Quote erhöhen. Gleichzeitig fährt sie die
Tauglichkeitsanforderungen herunter, damit mehr ungeeignete Frauen eingestellt
werden können. Eine moderne Armee brauche die Fähigkeit zum vernetzten
Arbeiten, soziale Kompetenz etc. „Für Menschen, die das bei der Bundeswehr
einbringen wollen, dürfen wir nicht unnötige Hürden aufbauen.“
Im November 2014 behauptet sie
schließlich in der ZDF-Sendung „Berlin Direkt“: „In Afghanistan sind Männer und
Frauen gefallen, weil sie sich eingesetzt haben, die Freiheit, die Demokratie,
die Wahrung der Menschenrechte zu verteidigen.“ Zu dem Zeitpunkt waren 54
deutsche Soldaten in Afghanistan gestorben, darunter keine einzige Frau.
Weitere Highlights (laut Broschüre „25 Jahre
Bundesfrauen(!)ministerium“)
Das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz
tritt in Kraft. Die Antidiskriminierungsstelle des Bundes wird beim BMFSFJ
errichtet. / Der „Gleichstellungsatlas“ wird präsentiert. / Ein
Computerprogramm soll „verdeckte Entgeltunterschiede“ identifizieren. / Im
BMFSFJ wird ein neues Referat mit der Bezeichnung „Gleichstellungspolitik für
Jungen und Männer“ gebildet, die Zusammenarbeit mit Väterorganisationen und
anderen gleichstellungsorientierten (!) Männerorganisationen soll intensiviert
werden.
Und morgen: Kristina Schröder und ihre Alibimänner.
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Gunnar