Das Bundesministerium für
Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) existiert seit dem 17. November
1994 (die Vorläufer lasse ich mal weg). In dieser Zeit wurde es von sechs
Ministerinnen geleitet. Zeit für eine Bilanz.
Beginnend mit heute werde ich an
sechs aufeinanderfolgenden Tagen einen Artikel über eine der Ministerinnen und
ihre Politik veröffentlichen. Am siebten Tage – nein, da werde ich nicht ruhen
und den Tag segnen, sondern am siebten Tage, also am kommenden Dienstag, 4.
Oktober, rufe ich zur Abstimmung über die männerfeindlichste Frauenministerin
auf.
Die Parade beginnt mit Claudia
Nolte.
Zur Person
Claudia Nolte (CDU) war von 1991
bis 1994 frauen- und jugendpolitische Sprecherin der CDU/CSU Bundestagsfraktion
und vom 17. November 1994 bis zum 26. Oktober 1998 Bundesministerin für Familie,
Senioren, Frauen und Jugend. Ihre von feministischer Seite oft gescholtene
konservative Einstellung in familienpolitischer Hinsicht hat sie nicht daran
gehindert, den Weg dafür zu bereiten, dass all das, was Radikalfeministinnen
auf der 4. Weltfrauenkonferenz durchgedrückt haben, in Deutschland umgesetzt
wurde.
Familie
1998 startet sie eine Kampagne
gegen angeblich massenhaft unterhaltsflüchtige Väter. Dass unterhaltspflichtige
Mütter zu 90 Prozent ihren Verpflichtungen nicht nachkommen, spielt für sie
selbstredend keine Rolle.
Gewalt
In ihrer Eröffnungsrede zum
Fachforum „Frauenhaus in Bewegung“ 1996 präsentiert sie ihre Erkenntnis, dass
„Frauenmisshandlung Ausdruck eines in allen sozialen Schichten bestehenden
Machtverhältnisses“ sei und keinesfalls eine Randerscheinung. Deshalb fördert
sie das von Christine Bergmann vom Berliner Senat initiierte „Berliner
Interventionsprojekt gegen häusliche Gewalt“ (BIG) für vier Jahre mit zwei
Millionen Mark, „damit Frauen und Kinder vor Gewalt geschützt und die Täter zur
Verantwortung gezogen werden“. Wozu auch gehört, „den Männern
Verhaltenstraining anzubieten“.
Da Männer, wie sie behauptet, in
jeder dritten Partnerschaft seelische oder körperliche Gewalt gegen Frauen
ausüben, startet sie eine dreijährige Kampagne „Gewalt gegen Frauen“.
Und damit diese nicht durch allzu
viel Realismus gestört wird, wird ein von ihr beim Kriminologischen
Forschungsinstitut Niedersachen in Auftrag gegebenes Gutachten, dessen
Ergebnisse ihr nicht ins einseitige Konzept passen, kurzerhand der
Öffentlichkeit vorenthalten.
Sexueller Missbrauch
Auf breiter Basis fördert Claudia
Nolte dubiose Kinderschutzorganisationen wie Zartbitter und Wildwasser
im Kampf gegen sexuellen Missbrauch und finanziert einen Comic, der
Missbrauchstäter wieder einmal männlich definiert. Verantwortlich für den
Comic: Der Verein Zartbitter, der
erst kürzlich durch suggestive Befragungen von Kindern und durch haltlose
Anschuldigungen eine beispiellose Hexenjagd ins Rollen gebracht hat. Organisationen
wie diese, die sich einem parteilich-feministischen Ansatz verpflichtet fühlen,
werden mit 800.000 Mark jährlich gefördert. Darüber hinaus wird mit
Fördermitteln von einer Million Mark eine Informations- und
Dokumentationsstelle in Münster eingerichtet, die ausgerechnet von jenem
„Missbrauchsexperten“ Professor Tilman Fürniss geleitet wird, auf den sich oben
genannte Organisationen gern berufen und der im sogenannten Montessori-Prozess
eine unrühmliche Rolle gespielt hat.
Weltfrauenkonferenz
1995 leitet Claudia Nolte die
Deutsche Delegation bei der 4. Weltfrauenkonferenz in Peking. In ihrer dortigen
Rede erklärt sie unter anderem, dass Gewalt gegen Frauen auch in Deutschland
ein wichtiges Thema sei, fordert das wirtschaftliche „empowerment“ von Frauen
weltweit und kündigt an, dass die Bundesregierung ihre Entwicklungshilfe (!)
künftig stärker „auf die Berücksichtigung der Bedürfnisse von Frauen“
ausrichten werde. In der Folge wird das in Peking beschlossene Gender
Mainstreaming auch in Deutschland systematisch umgesetzt.
Der UN schlägt sie vor, die
Weltfrauenkonferenz auf der Expo 2000 fortzusetzen, auf der „ein besonderer
frauenpolitischer Akzent gesetzt“ werden soll. Dort könne man nach fünf Jahren
Bilanz ziehen und bestehende Kontakte vertiefen, außerdem solle ein eigenständiges
Forum über Diskriminierung, Ungleichheit oder Gewalt gegen Frauen diskutieren.
Und morgen: Christine Bergmann und ihre Seilschaften.
Eine interessante Bilanz, Ich bin gespannt auf die nächsten Tage!
AntwortenLöschenEine kleine Anmerkung: Die Behauptung, Nolte hätte den Bericht über Gewalt zurückgehalten weil er ihr nicht ins politische Konzept passt, geht aus dem verlinkten Artikel nicht hervor. Dort steht die Journalistin und Gewaltexpertin Luise Mandau würde VERMUTEN dass es so wäre.
Zugegeben: Über die Motive kann man nur spekulieren. Tatsache ist aber, dass Frau Nolte eine Studie in Auftrag gegeben hat, deren Ergebnisse sie dann nicht in der sonst üblichen Weise öffentlich gemacht hat. Ich halte die beschriebene Schlussfolgerung von Frau Mandau für zwingend genug, um sie zu übernehmen.
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