Im Aquarium

Im Aquarium

Mittwoch, 19. Mai 2021

Wider die sprachliche Gehirnwäsche

 

Es ist immer fatal, Sprachregelungen von Menschen zu übernehmen, die mit schöngefärbten Worten ihre Absichten zu vernebeln suchen. Ich ziehe es deshalb vor, die Dinge wahrheitsgemäß zu benennen.

 

 

Die sogenannten „Social Justice Warriors“ sind alles andere als Kämpfer für soziale Gerechtigkeit. Ihnen geht es weder um Hilfe für Benachteiligte noch darum, Leid zu lindern, sondern einzig und allein darum, ihre Ideologie mit Brachialgewalt durchzudrücken. Deshalb nenne ich sie konsequent „Gesinnungskrieger“.

 

„Gutmenschen“ zu verspotten, kann den Anschein erwecken, als wäre man dagegen, dass Menschen Gutes tun. Darum geht es jedoch nicht. Sondern vielmehr darum, diejenigen zu kritisieren, die Not und Unrecht instrumentalisieren, um sich über andere zu erheben und als moralisch besser darzustellen. Deshalb sollte man diese Leute auch genau so nennen: „Bessermenschen“.

 

„Cancel Culture“ ist gewiss keine Kultur, eher das Gegenteil, Ausdruck eines unseligen Zeitgeistes. Ich plädiere daher für „Rauswurfmode“.

 

Eine Haltung entsteht, indem man sich kritisch mit etwas auseinandersetzt, und nicht, indem man den Herrschenden nach dem Mund redet. Eine Haltung zeichnet jemanden mit Zivilcourage aus, der das Rückgrat besitzt, den Mächtigen Widerstand zu leisten, und nicht einen Opportunisten. Der heute so vollmundig propagierte „Haltungsjournalismus“ ist daher nichts weiter als „Gesinnungsjournalismus“.

 

Hinter „safe spaces“ verbergen sich für gewöhnlich „Mimosenkokons“.

 

Und was so schön mit den Worten „Parität“ oder „Gleichstellung“ verbrämt wird, ist natürlich nichts weiter als „Verwöhntenförderung“. Um nicht gleich von „Nietenförderung“ zu reden.

 

Hingewiesen sei noch auf die bereits von anderer Seite vorgeschlagenen Präzisierungen: Die sogenannte „geschlechtergerechte Sprache“ ist im Kern eine „spaltende Sprache“ (Ohne eine verbindende Form wie das generische Maskulinum, das beide Geschlechter ohne Ansehen der Person vereint, gibt es keine Worte mehr in der deutschen Sprache, die Männer und Frauen gemeinsam bezeichnen). Und „Alleinerziehende“ sind in der Regel „Getrennterziehende“.

 

3 Kommentare:

  1. Schöne Zusammenstellung.
    Was mir erst vor Kurzem klar wurde: Alleinerziehend ist in Deutschland automatisch der, bei dem die Kinder polizeilich gemeldet sind, aber nicht der andere Elternteil.
    Das ist eine extreme Verzerrung der Realität und aller entsprechenden Statistiken. Selbst eine exaktes Wechselmodell produziert einen Alleinerziehenden, da ja zwei Hauptwohnsitze hierzulande nicht möglich sind.
    Dramatisch wird das Ganze dann, wenn man betrachtet, wie "Alleinerziehende" in Medien und Politik als hilflose alleingelassene und ausgestoßene (fast immer) Frauen dargestellt werden. Das ist (mit Ausnahmen natürlich) kompletter Unsinn, aber natürlich extrem moralisiert und emotionalisiert.

    AntwortenLöschen
  2. Sehr schön, muss ich direkt in meinen Wortschatz übernehmen. Alleinerziehende nenne ich öfters mal Alleinmächtige.

    AntwortenLöschen
  3. Sehr schöne Anregungen. Danke dafür!

    AntwortenLöschen

Vielen Dank für deinen Kommentar. Sobald ich ihn gelesen und geprüft habe, schalte ich ihn frei.
Viele Grüße
Gunnar