Eine Erkenntnis, die ich aus der
Arbeit an meinem Schwarzbuch Feminismus
gewonnen habe, ist die, dass es Augenblicke entscheidender Weichenstellungen
auf dem Weg zum totalitären Feminismus gegeben hat.
1995 war so ein Jahr. Damals
haben es Radikalfeministinnen geschafft, über die Weltfrauenkonferenz der UN
das Prinzip des Gender Mainstreaming einzuführen, von wo aus es noch im selben
Jahr in die EU transferiert und von da aus den einzelnen Mitgliedsländern aufgezwungen
wurde.
1986 war so ein Jahr, entscheidend
für die feministische Ausrichtung innerhalb der Parteien. Die SPD plante die
parteiinterne Quote, die Grünen führten das Frauenstatut ein, und die CDU
installierte das Frauenministerium.
1979 war so ein Jahr. Das Jahr,
in dem die flächendeckende Implementierung einer gleichstellungspolitischen
Infrastruktur mit Frauenbeauftragten begann.
Aber ich glaube, kein Zeitraum
war für den Erfolg des Feminismus so wichtig wie die Jahre 1977 / 1978. Bis zu
diesem Zeitpunkt standen sich die autonome Frauenbewegung, die beispielsweise
Frauenhäuser betrieben oder den § 218 bekämpften, und die institutionellen
Feministinnen in den Parteien und Gewerkschaften misstrauisch gegenüber. Die
Autonomen warfen den Institutionellen vor, die Ziele der Frauenbewegung zu
verwässern und lediglich Alibifunktion auszuüben, die Institutionellen
beschuldigten die Autonomen, mit ihrem aggressiven Geschrei das Erreichen
realistischer Ziele zu verhindern. Im Grunde also der alte Streit zwischen
Realos und Fundis.
1977 begann der Umschwung. Im September fand in Berlin eine Frauenkonferenz
statt, auf der Frauen aus der autonomen Frauenbewegung und Frauen aus
traditionellen Verbänden zum ersten Mal miteinander sprachen und gemeinsam
Strategien entwickelten, um ihre Interessen durchzusetzen.
1978 war es die Arbeitsgemeinschaft Sozialdemokratischer Frauen, die das
Gespräch mit autonomen Feministinnen wie etwa Alice Schwarzer, Claudia Pinl und
Marielouise Janssen-Jurreit suchte, um über Kooperationsmöglichkeiten zu
diskutieren (finanziert übrigens von den „Parteipatriarchen“ der SPD).
Und so können Feministinnen seither das alte Spiel „Good Cop / Bad
Cop" spielen: Die Autonomen treiben mit ihren maßlosen Forderungen
Politiker vor sich her, die dann dankbar den scheinbar harmloseren Forderungen der
Staatsfeministinnen zustimmen.
Bis die Autonomen die Schraube
eine Windung weiter drehen.
Quelle:
Gunnar Kunz: „Besonders Frauen". Schwarzbuch
Feminismus 1968-2019 (KDP 2020)
Das klappt mit der AntiFa genau so gut.
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