Manchmal möchte ich schreien.
Ich bin weiß Gott kein Freund der
AfD, und entschuldigt, wenn ich schon wieder mit der Weimarer Republik komme.
Aber als jemand, der seit fast zwanzig Jahren über die damalige Zeit
recherchiert, überkommt mich fast täglich das Gruseln, wenn ich erleben muss,
wie unser Führungspersonal Geschichte wiederholt. Noch dazu jetzt, in dem Jahr,
in dem wir 100 Jahre Weimarer Verfassung begehen.
Wovon ich rede? Von dem hier:
4. Juni 1922. Die Organisation
Consul, die bereits den ehemaligen Finanzminister Matthias Erzberger auf dem
Gewissen hat und nur wenige Wochen später Außenminister Walther Rathenau
ermorden wird, verübt ein Säureattentat auf den ehemaligen Ministerpräsidenten
Philipp Scheidemann, das der nur knapp überlebt. Jener Teil aus Politik und
Journaille, der mit den Tätern sympathisiert, versucht, das Attentat
herunterzuspielen, nennt es einen „Dummejungenstreich“, ein
„Klistierspritzenattentat“, wahrscheinlich habe es sich dabei nur um
„Himbeerlimonade“ gehandelt.
Kommt euch da irgendwas aus der
Gegenwart wie ein déjà vu vor?
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Viele Grüße
Gunnar